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Der Fall Thalersdorf

 

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Künstler und Holzbildhauermeister Hans Tremml aus Arnbruck führte einen jahrelangen gerichtlichen Kampf gegen die Ortsumgehung Thalersdorf und für den Erhalt seiner Skulptur "Drudenfeuer" (s. u.), die im Zuge des Straßenbaus ebenso zerstört wurde wie der prähistorische Terrassenhügel, mit dem die Skulptur eng verknüpft war. Er klagte bis hinauf zur höchsten Instanz, dem VGH. Seine Klage wurde abgewiesen.

 

 

Drudenfeuer

H. Tremml, Drudenfeuer, 1999, Deutschland, Arnbruck

 

 

Die beiden nachstehenden Schriftstücke sollen möglichst kompakt einen Einblick in die Vorgänge liefern. Es sind zwei "essentielle" Texte des Künstlers aus dem umfangreichen Schriftverkehr (beide als pdf-Dateien verlinkt, bitte Schreiben anklicken!), beide sehr fundiert, eindringlich und von beeindruckender Argumentationstiefe - man vergleiche diese mit den himmelschreiend oberflächlichen, nichtssagenden und widersprüchlichen Argumentationen, mit denen Behörden und Politiker millionenschwere Bauprojekte begründen (siehe >> Resonanz aus Politik/Behörden):

 

 

Schreiben an VG

Schreiben an VGH

 

1)

seine Argumentation gegenüber dem Verwaltungsgericht Regensburg, ungekürzt

(pdf, 70 KB)

 

2)

ein Entwurf für seine Anwältin als Antwort auf das Urteil des Verwaltungsgerichtes Regensburg, der fast unverändert (lediglich ins "Juristendeutsch" übertragen) an den Verwaltungsgerichtshof (VGH) ging

(pdf, 46 KB)

 

Von den beiden Texten erfuhren nur Gerichte, diese wurden von dort „in Abschrift“ weitergeleitet an die Regierung von Niederbayern (hochoffiziell an den „Beklagten“) und wenn überhaupt dann wohl lediglich „schwammig“ an die Verwaltungsebene. Aber, so ist sich Hans Tremml sicher, nicht auf die kommunale politische Ebene. Die genauen Wege konnte er nicht herausfinden, nur so viel: „Die unten wissen von den dort oben nichts, und die oben wissen von den dort unten nichts“.

Dennoch erfuhr der Künstler von Absprachen, dass "gewisse nicht konforme Ereignisse" ohnehin nicht kommentiert werden. Wohl auf allen Instanzen und Ebenen. Das ist eigentlich das Schlimmste, was Hans Tremml dabei erfahren hat: Totgeschwiegen zu werden, und zwar reihum.

 

Inhaltlich könnten diese beiden Schreiben ebenso für die „Begradigung Klingenbrunn-Frauenau“ gelten, außer der dort fehlenden Anwohnerschaft und dem fehlenden Terrassenhügel. Ansonsten dasselbe Fiasko: ein mit Brachialgewalt und wider jede Vernunft und Verhältnismäßigkeit durchgezogener Straßenbau, der nicht mit Fakten und Zahlen, sondern nur mit vagen Allgemeinplätzen und in diesem Fall sogar mit "getürkten" Zahlen begründet wird. Ein weiterer Skandal im Zuge des höchst fragwürdigen Ausbaus der St 2132. Man geht hier über Leichen.

 

 

"Die klügsten Köpfe der Erde derweilen sind intensiv damit beschäftigt, Auswege und Lösungen aus unserer „globalen Klemme“ zu finden. Klimaschutz und Klimawandel sind mittlerweile „dank“ drückender Beweislast in aller Munde. Wir haben eine gute Vorstellung davon, was sich in den tropischen Regenwäldern wohl abspielt. Auch haben wir möglicherweise schon etwas mitbekommen vom Artensterben und vielleicht noch, was die Ursache davon sein könnte. Aber wir haben noch nichts davon begriffen, dass es die Summe aller Sünden der Menschheit ist, und zwar überall auf der Welt, die uns an den Rande eines Desasters geführt haben. Wir haben noch nicht begriffen, dass auch ein - in diesen Dimensionen unnötiger - Straßenneubau durch eines der letzen noch intakten malerischen Täler des Bayerischen Waldes in der Summe seinen Beitrag dazu leistet. Weil dem so ist, sind wir meilenweit davon entfernt, uns auch nur ansatzweise verantwortungsbewusste Gedanken über unser kulturelles Erbe zu machen. Bedauerlicherweise ist das so."

 

Hans Tremml

 

 

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Eine Region verliert ihr Gesicht -
Initiative gegen die Landschaftszerstörung im Bayerischen Wald.

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