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Brief von Rolf Tobisch:

Frankfurt/M., 27.03.2008

 

Liebe Sabine,

 

ich kann mich nur in Ehrfurcht vor Dir verneigen, was Du Dir da auf die Fahnen geschrieben hast.

Dein eindringliches Aufrütteln

 

"Macht uns den Wald nicht kaputt!"

 

verdient allerhöchsten Respekt und kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Wer seine Heimat so vehement verteidigt, muss mit ihr sehr tief verwurzelt sein, sie lieben und sich mit ihr zu 100% identifizieren. Eigentlich müsste die gesamte Bevölkerung, für die Du hier kämpfst, wie eine Streitmacht hinter Dir stehen.

Ob als Tourist oder direkt Betroffener - das geht alle etwas an was da geschieht!

Die Aussage eines Verantwortlichen für diese Baumaßnahme, nachzulesen in Deinem Link,

"wenn die Böschungen erst wieder bewachsen sind, sieht alles nicht mehr so schlimm aus wie es derzeit den Anschein hat" lässt erahnen, wer da wirklich am Werk ist.

Es ist diese Art von Chirurgen, vor denen immer wieder eindringlich gewarnt wird. Sie handeln nach der Devise "Operieren bis der Patient tot ist." Man könnte sie auch als "Heuschrecken" bezeichnen. Nachdem sie ganze Arbeit geleistet haben, sind sie bereits auf der Suche nach neuem Futter. Dementsprechend sieht das "veredelte" Land hinterher aus. "Die" nennen es "notwendige Maßnahme".

 

Das besonders Schlimme und Erschreckende dabei: das Totalversagen der Regionalpolitiker.

 

Sie haben nichts aber auch nichts gekonnt.

Wo war die rechtzeitige Einbindung und umfassende Information der betroffenen Bevölkerung?

Wo war der Widerstand eben dieser Volksvertreter? War´s das "Schweigen der Lämmer im Walde"? Gab es keine verträglichere Alternative zu der "erforderlichen" Maßnahme etc. etc.

Wie Du schon sagst:

"Der Wald ist unsere Heimat, unsere Zukunft, unser wertvollstes Gut".

Wer dem Wald seine Identität raubt ist gleichzusetzen mit Jägern, die bedenkenlos das letzte Nashorn, den letzten Blauwal töten würden.

Ich weiß, das ist eine gewaltige Anschuldigung, aber vielleicht kommen die Verantwortlichen doch noch ihrer Pflicht nach, die Hilferufe aus dem Wald zu hören.

 

Möge ein Wunder geschehen und die bisher vermisste Weisheit und Tatkraft doch noch Einzug in diesen Köpfen halten. Nichts ist unmöglich!!! Sie könnten damit auch beweisen, auf welchger Seite sie stehen und dass sie es würdig wären, auch in Zukunft die so sehr begehrte Stimme des Bürgers, Nachbarn, Freundes etc. auch in Zukunft zu bekommen.

Der Wald ist weder beliebiges Eigentum einer Regierung, eines Gremiums oder selbsternannten Witschafts-Gurus, er gehört allen und nur die ansässige Allgemeinheit hat das Recht zu entscheiden, was geschehen soll und was nicht.

Wer versucht, das klein zu reden oder kein Mitspracherecht gelten lässt, warum auch immer, macht sich strafbar. Auch im Sinne von "Unser Land, Unsere Heimat, Unser Zuhause, Unsere Wurzeln".

Später wird man sagen, so hat es angefangen und jeder hat gedacht, der andere wird schon was dagegen tun.

 

Nur die, die auch die Hand erheben, den Mut haben zu handeln und die das Wort ergreifen, sind die wahren "Heroes" im Kampf gegen die schiere Übermacht. Mögen sich unzählige Mitstreiter zu Dir finden, Dich unterstützen und mit Einheit, Kraft und Stehvermögen den Sieg auf Deiner/Eurer Seite haben. Ich bin versucht zu sagen: "God bless you". Bis zu meinem 14. Lebensjahr bin ich im Bayerischen Wald aufgewachsen und weiß, wovon ich rede. Obwohl ich mittlerweile Großstadtmensch geworden bin, gehört mein Herz nach wie vor "unserem Wald".

 

Ich bin an Deiner Seite, bei Deinem Handeln, Deinem Aufruf.

 

Alles Liebe und Gute

 

Rolf Tobisch

 

 

 

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