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Die Aufzeichnungen von Siegfried Bergmann, Gastronom in Alhütte bei Spiegelau:

Betreff: Termin mit MdB Brunhilde Irber beim Staatl. Bauamt Passau/Deggendorf bzgl. geplanter 7-monatiger Vollsperrung der St 2132

 

Telefonisch hatte mir Frau Irber Mitte Februar ihren Termin am 03.03.2008 beim Bauamt in Deggendorf mitgeteilt. Sie hatte mir vorgeschlagen, daran teilzunehmen und ggf. unseren Bürgermeister von Spiegelau, Herrn Luksch, ebenfalls zum Termin einzuladen.

Vom Büro Irber wurde ich jedoch am 29.02.2008 informiert, dass der Termin ausfiele. Da ich aus den anschließend erhaltenen Schreiben allerdings entnehmen kann, dass doch ein Treffen stattfand, muss ich annehmen, dass meine Anwesenheit bei dem Treffen offenbar nicht erwünscht war.

 

Ich war allerdings bei einem Treffen mit Herrn MdL Brunner in seinem Büro in Regen dabei.

Anwesend waren Freiherr von Poschinger, Herr Frank und 2 Personen vom Verein Pro Frauenau und ich. Auf meine Frage, ob man überhaupt so einen Ausbau benötige, antwortete Herr Brunner, Zitat: "Als ich vorbeifuhr habe ich mir das auch gedacht".

 

Zitat aus einem Schreiben von Frau Irber an mich:

 

"Ich bedaure, Ihnen trotz eines persönlichen Gesprächs mit Herrn Wufka und mehrmaliger telefonischer bzw. schriftlicher Kontaktaufnahme keine bessere Mitteilung machen zu können und hoffe, dass sich Ihre Verluste in Grenzen halten werden."

 

Anmerkungen zum ersten erhaltenen Schreiben seitens des Bauamts:

 

Das im Schreiben erwähnte Ziel, den Verkehr so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und damit eine kürzere Vollsperrung zu erreichen, geht wohl voll in die Hose, wenn man bedenkt, wann in unserem Gebiet touristische Hochsaison ist. Die Vollsperrung fällt genau in diese Zeit, von Anfang Mai bis Ende Oktober.

Traurig ist auch festzustellen, dass man die tagesgenauen Sperrzeiten als Steuerzahler und Arbeitgeber gefälligst der Tageszeitung entnehmen solle.

 

Anmerkungen zum zweiten erhaltenen Schreiben seitens des Bauamts:

 

Die Aussagen zu einer ebenfalls geprüften, aber dann verworfenen Möglichkeit einer Teilsperrung sagen aus, dass die Bauzeit sich verlängern und zu unvertretbaren wirtschaftlichen Nachteilen führen würde. Ich würde meinen, lieber eine längere Bauzeit und die Mehrkosten übernimmt der Staat und nicht wir Bürger, denn dafür haben wir Gewerbetreibenden schon lange genug Steuern gezahlt. Unser Betrieb besteht seit 1976 - in all den Jahren haben wir unsere Steuer- und Abgabenpflicht auch noch nie einfach mal für 7 Monate ausgesetzt.

 

Wie man am Ende des Schreibens den Straßenausbau im Frauenauer Wald als Attraktivitätssteigerung für unsere Region bezeichnen kann, ist unbegreiflich.

Zitat aus dem Schreiben von Herrn Wufka, Ltd. Baudirektor des Staatlichen Bauamts Passau:

"Abschließend möchten wir auch darauf hinweisen, dass der Ausbau der Staatsstraße 2132 eine deutliche Verbesserung darstellt und damit noch in diesem Jahr die Attraktivität dieser Region des Bayerischen Waldes weiter erhöht wird."

 

Tatsache ist, dass dieser Eingriff in die Natur von der überwiegenden Mehrzahl unserer Gäste als erschreckend beurteilt wird. Ferner sehe ich eine intakte Gastronomie und Gewerbebetriebe mit außergewöhnlichen Angeboten als wesentlich wichtiger für unsere Region an als eine Fahrzeitverkürzung von 1 Minute zwischen Klingenbrunn und Frauenau.

 

Zur Aussage, Gewerbebetriebe hätten Vorteile durch die Straße, müssten also auch Nachteile durch Bauarbeiten in Kauf nehmen: Wir, die Familie Bergmann, hatten noch nie Einwände gegen Bauarbeiten, die von Zeit zu Zeit notwendig sind. Nur finden wir jetzt die Art und Weise, wie staatliche Behörden heute verfahren, erschreckend. Keine Information, kein Anruf, nur die Aussage, man solle Zeitung lesen.. da wird mir als Selbstständiger jetzt schon der Unterschied zwischen Beamtem und Gastronom klar. Der Beamte liest zuerst die Tageszeitung und der Gastwirt wirft sich von früh bis spät ins Geschäft und vergisst - oder hat gar keine Zeit dafür! - die Tageszeitung!

 

Betroffene: Café Bergmann und Angestellte, Gewerbebetriebe in Frauenau und Spiegelau, Feriengäste (nicht ortskundig, aber 25 km Umleitung), Pendler von Spiegelau und Frauenau, Familienangehörige von Spiegelau und Frauenau etc...

 

Zum Schluss: kürzen wir unserer Regierung doch mal über 7 Monate 60% der Staatseinnahmen, mal schauen, was passiert...

 

 

 

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